Bedeutungsvoller Fund sorgt für internationales Interesse

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Fund

Im Bild: Museums-Leiterin Ulrike Scholda (Mitte, dunkelblaues Kleid) und GR Cornelia Schilcher (Mitte, grüner Blazer) begrüßten die internationalen Gäste im Rollettmuseum. ©2025psb/c.kollerics

Committee on the Status of Women im Rollettmuseum zu Gast

Über prominenten Besuch durfte sich kürzlich das Rollettmuseum freuen: Das NGO „Committee on the Status of Women“ – ein bedeutender Partner der Vereinten Nationen in Sachen Gleichstellung und Frauenrechte – war in Baden zu Gast. Anlass war ein im Museum ausgestellter, bemerkenswerter archäologischer Fund, der für internationales Interesse sorgt: Ein silberner Fingerring mit kufischer Inschrift, der 1999 in einem frühmittelalterlichen Gräberfeld in Baden entdeckt wurde.

Der Ring stammt aus dem Grab einer geschätzt 19 – 30 Jahre alten Frau, die sehr wahrscheinlich eine bedeutende Stellung innehatte. Die aufwändig erforschte Grabstätte lässt vermuten, dass sie eine Zuwanderin aus dem Kaukasusraum und Muslimin war – vermutlich sogar Oberhaupt eines Clans im Herrschaftsbereich der Khazaren. Mit diesem Ring konnte zum ersten Mal der Nachweis für einen frühen Islam im Osten Österreichs im 9. Jahrhundert erbracht werden.

Entschlüsselt wurde die Inschrift von Magomed Schehmagomedow (Russische Akademie der Wissenschaften, Dagestan) mit Unterstützung der russischen Botschaft. 

Archäologin Dorothea Talaa, die die Grabung gemeinsam mit Expertenteams aus Geologie, Anthropologie und Archäozoologie leitete, präsentierte dem Committee die Forschungsergebnisse. Bei einem Rundgang durch das Rollettmuseum erhielten die internationalen Gäste zudem einen lebendigen Einblick in die Geschichte Badens.

Gemeinderätin Cornelia Schilcher zeigte sich begeistert: „Es ist beeindruckend zu erleben, wie ein einzelner Fund internationale Bedeutung entfalten kann. Dass dies hier in Baden passiert, macht uns natürlich besonders stolz.“

27.06.2025