„Beethovenhaus neu“ feiert 10 Jahre

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Beethovenhaus

Im Bild: Bürgermeister Stefan Szirucsek, Hermann Dikowitsch (Leitung Abt. Kunst und Kultur des Landes NÖ), Ulrike Scholda (Leitung Abt. Museen) und StR Hans Hornyik. © 2024psb/c.kollerics

Seit 2014 begeistert das Haus in der Rathausgasse 10 nach aufwändiger Gebäudesanierung und Neueinrichtung Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber aus der ganzen Welt. 

Bürgermeister Stefan Szirucsek dazu: „Ich freue mich, dass sich das vor 10 Jahren neu gestaltete Haus so großer Beliebtheit erfreut. Das zeigen viele positive Rückmeldungen und steigende Besucherzahlen. Stammgäste aus Baden wandeln hier ebenso begeistert auf den Spuren des Musikgenies wie Besucherinnen und Besucher aus allen Kontinenten, wobei Japan besonders prominent vertreten ist. Bemerkenswert ist auch die internationale Vernetzung mit großen Institutionen wie das Beethoven-Haus Bonn.“

Wo Beethoven lebte und komponierte

In den Sommern 1821, 1822 und 1823 wohnte Ludwig van Beethoven in der Rathausgasse 10 im heutigen Beethovenhaus Baden. Die biedermeierlichen Wohnräume geben einen Einblick in das Leben und Umfeld des Komponisten in der Stadt Baden, wo er viele Jahre Kurgast war. 1962 wurde in den ehemaligen Wohnräumen Beethovens eine Gedenkstätte eingerichtet. Die Gestaltung und das Haus selbst waren überholungsbedürftig, weswegen 2012 umfassende Renovierungsarbeiten und die Neuausrichtung und Erweiterung der Ausstellung auf das ganze Haus gestartet wurden. Seit 24. Oktober 2014 steht das „neue“ Beethovenhaus wieder allen Besucherinnen und Besuchern offen, um intensiver denn je in die Welt des Komponisten einzutauchen. Das Beethovenhaus Baden ist bestens in der österreichischen Kulturlandschaft etabliert. Es kommen Gäste aus der ganzen Welt ebenso wie aus Baden, um Dauerausstellung, Führungen, Konzerte und Vorträge rund um Beethoven zu erleben. Ein Höhepunkt dieses Jahres ist die Sonderausstellung „200 Jahre Uraufführung der Neunten“, die noch bis 3. November zu sehen ist.

Beethoven ins 21. Jahrhundert geführt

Mit einer äußerst lebendigen, zeitgemäßen Form der Präsentation haben es die Museumskuratorinnen und Museumskuratoren geschafft, das „Phänomen Beethoven“ ins 21. Jahrhundert zu führen. Durch den gezielten Einsatz moderner, museumsdidaktischer Mittel können Leben und Werk des Komponisten auf eine völlig neue, überraschende Weise erlebt werden: Neben den historischen Wohnräumen, die das Flair während seiner Aufenthalte in Baden authentisch widerspiegeln, gewähren die weiteren Räume zusätzliche Einblicke in Beethovens Zeit in Baden. Diese werden aber nicht - wie oft üblich - nur visuell dargestellt, sondern können durch auditives Erleben wesentlich eindrücklicher nachvollzogen werden. 

Der Europahymne auf der Spur

In einem eigenen Raum wird der 4. Satz der Neunten Symphonie, die hauptsächlich in diesem Haus entstanden ist, nicht nur zu hören sein, sondern es wird auch die Möglichkeit bestehen, parallel dazu den Notentext zu verfolgen. Dieser Symphoniesatz, in dem erstmals in der Musikgeschichte die menschliche Stimme erklingt, vertont Teile aus Schillers Ode „An die Freude“. Das Hauptthema daraus wurde von der EU im Jahre 1985 zur Europahymne gekürt. 

Fortschreitende Taubheit selbst erleben 

Um Beethoven wirklich verstehen zu können, muss auch seine fortschreitende Taubheit thematisiert werden. Im Kellerraum des Beethovenhauses wurde daher ein akustischer Erlebnisraum eingerichtet, in dem die Besucherinnen und Besucher in die Geheimnisse von Tönen und Klängen eingeweiht werden, aber auch am eigenen Leib erfahren, wie es sich anfühlt, langsam das Gehör zu verlieren.Eine Gruppe von Männern, die neben einem Tisch mit Gläsern und Tellern stehen

07.10.2024