Kooperation mit der TU Wien geht in die nächste Runde

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Kooperation Stadtgemeinde Baden mit der TU Wien

Ulrike Fritsch (Abt. Museen), Welterbemanagerin Alexandra Harrer, TU-Student Elias Walder, Welterbemanagement-Mitarbeiterin Sophie Reiffenstuhl, TU-Student Simon Berger, Gemeinderat Hans Hornyik, Ulrike Scholda (Leiterin der Abteilung Museen und des Stadtarchivs) ©psb/c.kollerics

Studierende analysieren die Villen von Baden

 Seit dem Wintersemester 2023 ist es den Studentinnen und Studenten des Forschungsbereichs Baugeschichte und Bauforschung der Technischen Universität Wien möglich, in die Architekturgeschichte der Welterbestadt Baden einzutauchen. Ziel ist der Aufbau einer langfristigen Kooperation, von der sowohl die Studierenden als auch die Stadtgemeinde profitieren. 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen dabei den Umgang mit historisch wertvollem Bestand und bekommen einen Einblick in die spannende Forschungsarbeit der Kurstadt.


Die kurstädtische Architekturlandschaft Badens ist einzigartig: Sie verdient es nicht nur, erhalten und geschützt, sondern auch dokumentiert, interpretiert und vermittelt zu werden. Die UNESCO hat ihre Bedeutung 2021 anerkannt und Baden als eine der Great Spa Towns of Europe in die Liste des UNESCO-Welterbes eingetragen, die derzeit knapp 2000 Stätten umfasst - fünf davon in Niederösterreich. Ein außergewöhnliches Charakteristikum Badens sind die ausgedehnten Villengebiete, die einen speziellen Beitrag zum „Outstanding Universal Value“ (außergewöhnlichen universellen Wert) der ganzen Serie darstellen. 

Leiterinnen des Projekts sind Professor Dörte Kuhlmann und Welterbemanagerin Alexandra Harrer, die mit Beginn des Wintersemesters 2024 offiziell das Team der Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin unterstützt.

 

Die Kooperation startete mit der Erarbeitung von Ideen zur Neubelebung historischer Bäder durch die Entwurfsübung „Architektur als kulturelle Produktion: Welterbe Baden“. Über 20 Studentinnen und Studenten präsentierten ihre kreativen Entwürfe von 31. Jänner bis 20. Februar 2024 im Rahmen der Ausstellung „refresh – Architektur-Entwürfe ohne Grenzen“ im Theater am Steg. Die vielen innovativen Konzepte sorgten dafür, dass die Ausstellung großen Anklang fand.

Der Erfolg des Projekts führte dazu, dass auch weitere Lehrveranstaltungen das Thema aufnahmen. Das Angebot wurde im folgenden Semester durch das Wahlseminar „Case Studies: Architektur als kultureller Diskurs“ ergänzt, im Zuge dessen die bedeutendsten Baumeister und Architekten der Badener Villen aufgearbeitet und wissenschaftliches Arbeiten erlernt wurden. Professor Hans Hornyik steuerte seine im Rahmen der Welterbenominierung gewonnenen Forschungsergebnisse und Auswertungen des umfangreichen Quellenmaterials im Badener Stadtarchiv bei.

 

Das Seminar im laufenden Semester geht noch einmal vertiefend auf die Thematik ein. Die Studierenden analysieren ausgewählte Straßenzüge und deren Entwicklung im Laufe der Jahre, zum Zweck, charakteristische Gebäudetypologien und Gestaltungsmerkmale der 10 Villengebiete zu erforschen. Dank eines privaten Planarchives, der Zurverfügungstellung des Großflächenscanners des Stadtarchivs Baden und der Expertise von Ulrike Scholda, Leiterin der Abteilung Museen und des Stadtarchivs, konnten die Studentinnen und Studenten außerdem wichtige Praxiserfahrung mit historischem Planmaterial und dessen Dokumentation sammeln. Im Frühjahr werden die Arbeiten öffentlich vorgestellt.

 

Aufgrund des regen Interesses und der guten Zusammenarbeit sind bereits weitere Lehrveranstaltungen in Planung!

 

16.01.2025