Paris-Baden beendet: 20 Familien im Selbstversuch nahe am Klimaziel

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Paris-Baden-Abschlussveranstaltung

Im Bild (von links): Bgm. Stefan Szirucsek, Vize-Bgm. Helga Krismer, Sabrina Peer, Gerfried Koch und Familien des Projektes „Paris-Baden“ ©CKollerics

20 Badener Familien haben sich gefunden und machten im Mai den Praxistest: Sie haben ausprobiert, ob die Klimaziele von Paris auch schon 2021 im Badener Alltag erreichbar sind. Am 23. Juni wurden die Ergebnisse präsentiert. 


2015 wurde von der Weltpolitik in Paris das Klimaschutzabkommen beschlossen. Das österreichische Parlament hat dieses Abkommen im Juli 2016 ratifiziert. Der Treibhausgas-Ausstoß soll bis Mitte dieses Jahrhunderts auf Null reduziert werden. Nur so ist es möglich, die Temperaturerhöhung unserer Erde auf 1,5 Grad zu begrenzen und unsere Lebensgrundlage zu schützen.

20 Familien in Baden haben ausprobiert, ob es uns jetzt schon gelingen kann, dieses Ziel zu erreichen. Die TeilnehmerInnen konnten, mit Unterstützung des Klima- und Energiereferates, unterschiedliche Angebote testen um herauszufinden, wo ihr größter Hebel in der CO2-Einsparung liegt. Sie fuhren mit dem Lastenrad, probierten das bea-Carsharing, konnten ein E-Auto nutzen, haben einen Energieberater des Landes NÖ ins Haus geholt, kochten auch vegan, kauften regionale und biologische Lebensmittel ein, veränderten ihre Urlaubsplanung und tauchten so in die Welt eines klimafreundlichen Alltags ein. 

Um die Treibhausgasemissionen der Haushalte zu messen, wurde die App www.eingutertag.org verwendet, welche die Emissionen in Punkte umwandelt. Insgesamt 100 Punkte pro Tag darf jeder Mensch verbrauchen, um innerhalb des uns verfügbaren Treibhausgasbudgets zu leben und um die Klimaziele von Paris erreichen zu können. 100 Punkte entsprechen einem CO2-Budget von 6,8 kg pro Tag. Berücksichtigt wurden dabei alle Lebensbereiche – von der Mobilität bis hin zur Ernährung. Derzeit verantwortet ein Bürger/eine Bürgerin in Österreich im Schnitt rund 450 Punkte. 

Im April 2021 wurde bei allen teilnehmenden Haushalten eine Ist-Analyse erstellt. Die Klimagas-Emissionen der 64 teilnehmenden Personen lagen nach der Startbilanzierung im Schnitt bei 247 Punkten und damit bereits unter der Hälfte des Österreichischen Durchschnitts. Im Rahmen der vierwöchigen Praxistestphase konnten die TeilnehmerInnen diese Werte nochmals um erstaunliche 38% reduzieren. Mit nun insgesamt 153 Punkten, kommen die Haushalte dem Klimaziel von Paris schon sehr nahe. Mit minus 75 Punkten war die durchschnittliche Einsparung im Bereich der Mobilität am höchsten, gefolgt vom Bereich Haushalt mit minus 10 Punkten.  

Thomas Scheider schlägt Empfehlungen der Politik vorThomas Scheider, Teilnehmer des Projektes "Paris-Baden", gibt den PolitikerInnen Empfehlungen für klimafreundliche Maßnahmen


Bei der Abschlussveranstaltung am 23. Juni im Gastgarten von Herwig Gasser – Süsses vom Feinsten, wurde im Dialog mit politischen VertreterInnen auf Gemeindeebene aufgezeigt, wo individueller Klimaschutz an Grenzen stößt und wo es politische Rahmenbedingungen braucht, um das Pariser Klimaziel erreichen zu können. Dabei konnten die TeilnehmerInnen von ihren Erfahrungen berichten und Bürgermeister Stefan Sziruzsek und Vizebürgermeisterin Helga Krismer Empfehlungen für zukünftige Projekte mitgeben. Bürgermeister Stefan Sziruzsek und Vizebürgermeisterin Helga Krismer betonen: „Wir bedanken uns bei den Familien für den großen Einsatz, und dass ihr in diesem Projekt sehr anschaulich aufgezeigt habt, was das Klimaziel von Paris im Alltag eines Haushalts bedeutet. Es hilft uns, dass ihr aufgezeigt habt, was individuell möglich ist und wo der einzelne an Grenzen stößt“. 

Das Projekt „Paris-Baden“ hat gezeigt, dass es mit gezielten Änderungen im Alltag und entsprechenden Rahmenbedingungen durchaus möglich ist, dem Pariser Klimaziel nahe zu kommen. Jedoch kann dies nur gemeinsam gelingen. Für Einzelpersonen wird es nicht möglich sein, das Klima zu retten. Es benötigt einen gemeinsamen gesellschaftlichen Umdenkprozess, um unsere Lebensgrundlage – unsere Erde – zu schützen. 


Empfehlungen der TeilnehmerInnen an die Politik:

Empfehlungen-TeilnehmerInnen-Paris-Baden-an_Politik_end.pdf herunterladen (0.32 MB)

Abschlussbericht Paris-Baden: 

Abschlussbericht_Projekt_Paris-Baden_2021_end[1].pdf herunterladen (1.75 MB)

Paris-Baden Informationsvideo: 

https://www.youtube.com/watch?v=WIlVIjAr-9w 

Ergebnisse - ein guter Tag hat 100 Punkte

KInder überreichen Katalog an EmpfehlungenIm Bild (von links): Ella, Laura und Hemma übergeben Vize-Bgm. Helga Krismer einen Katalog an Empfehlungen für die Politik


Weitere Informationen unter: 

Klima- und Energiereferat der Stadtgemeinde Baden

Tel.: +43 2252/86800-233, energiereferat@baden.gv.at

www.baden.at/Unsere_Stadt/Energie_Klima

Klima- und Energiemodellregion Baden: www.facebook.com/klima.energie.baden 

30.06.2021