Die Geschichte des Wasserwerks

Ursprünglich wurde die Stadt Baden ausschießlich aus Hausbrunnen mit Wasser versorgt, welche aus dem Grundwasserkörper gespeist wurden. Da aber auch die Entsorgung des Schmutzwassers über Senk- und Sickergruben in den gleichen Grundwasserkörper erfolgte, konnte bereits damals von einwandfreier Trinkwasserqualität nicht gesprochen werden. Ein weiterer Aspekt der Wasserverunreinigung war immer das Schwefelwasser. Das für den Ruf der Stadt Baden so wertvolle Heilwasser hat natürlich auch das Grundwasser in wesentlichem Maße belastet.

Aus diesem Grunde wurde 1833 am Hauptplatz ein Auslaufbrunnen geschaffen, der von der Pipperlquelle, einer wenig ergiebigen Quelle, gespeist wurde. Auch diese "erste Badener Wasserleitung" mit sehr hartem Wasser bot aber keine befriedigende Lösung. Die erst 1873 anlässlich der Fertigstellung der ersten Wiener Hochquellenwasserleitung mit der Gemeinde Wien geführten Verhandlungen hatten 1881 (!) einen Teilerfolg.

Mit relativ hohem Kostenaufwand wurde nächst dieser Wasserleitung ein Reservoir errichtet und über ein neu geschaffenes Verteilnetz insgesamt 10 öffentliche Brunnen gespeist. Man hatte aber schon damals erkannt, dass nur eine systematische Versorgung sämtlicher Objekte über ein Rohrleitungssystem eine hygienisch einwandfreie Trinkwasserversorgung gewährleisten kann.

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Historische Pumpenanlage

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Ebenfurther Papierfabrik
Die Stadtverwaltung entschied sich daher eine eigene städt. Trinkwasserversorgung aufzubauen. Probebohrungen in Ebreichsdorf 1897 brachten ein ausnehmend günstiges Resultat und wurde die Erstellung eines Projektes für diese Trinkwasserleitung beauftragt. Die vertrauliche Mitteilung an den damaligen Bürgermeister, dass in der zum Verkauf gelangenden Ebenfurther Papierfabrik ein großer, von Tiefquellen gespeister Brunnen bestehe, der seit 1830 täglich um 5700 m³ Wasser von ausgezeicheneter Qualität liefere und gleichzeitig für den Transport nach Baden Energie aus der ebenfalls vorhandenen Wasserkraftanlage kostengünstig vorhanden sei, löste alle Vorfragen. Die Liegenschaft wurde 1899 von der Stadt Baden um 560.000 Kronen angekauft und ein Wasserleitungsprojekt eingereicht. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass parallel zum Wasserleitungsbau auch ein Kanalsystem samt Kläranlage zur Abführung und Reinigung des gebrauchten Wassers zu errichten sei. Die Weichen für die heutige Badener Trinkwasserversorgung waren gestellt.

1902 Beginn der Trinkwasserleitung in Baden mit Errichtung eines Ortsnetzes mit einem Hochbehälter. 1.500 m3 am Badener Berg (gleichzeitig auch Kanalisation mit Kläranlage), Pumpstation mit Brunnenreihe 1902 und einem Konsens von 5.000 m3/d

1910 Konsenserhöhung von 5.000 m3 auf 10.000 m3/d

1911 Anschluss der Trinkwasserversorgung Weikersdorf

1927 Erweiterung des Hochbehälters Badener Berg auf 3.000 m3

1930 Errichtung einer 2. Brunnenreihe als Rohrbrunnen und Errichtung eines 2. Rohrstranges nach Baden und Konsenserhöhung von 10.000 auf 15.000 m3

1942 Errichtung eines Betriebsgebäudes in Baden, Haidhofstraße

1960 Errichtung der Wassermesserprüfstation

1962 Aufstellung eines Dieselnotstromaggregates zur Überbrückung von Stromausfällen

1970 Errichtung des 2. Behälters Badener Berg mit zusätzlich 4.000 m3

1977 Neubau Behälter Gamingerberg mit 790 m3

1978 Errichtung Behälter Weikersdorf über dem Weilburgareal mit 4.000 m3

1982 Errichtung des 3. Druckrohrstranges von Ebenfurth nach Baden

1984 Errichtung eines Tiefbrunnens in Zillingdorf für max. 12.500 m3 Fördermenge täglich

1985 Hochbehälter Römerberg mit 500 m3, Konsenserhöhung auf 25.000 m3

1987 Verbindungsleitung Rohrstrang I zu Rohrstrang II.

1993 Errichtung der Eichstation

1995 Erstellung eines Sanierungskonzeptes, Planung und Ausschreibung

1996 Anfang der Sanierung des Kraftwerksbereiches und Pumpwerkes

1996/1997 Umbau und Aufstockung der Zentrale in Baden zur Schaffung von geeigneten Büroräumen, Personalräumen sowie Werkstätte und Magazinen

1999 Errichtung eines Verbindungsbauwerkes zwischen dem Transportstrang des Wasserwerkes Baden und dem Strang der 1. Wiener Hochquellenwasserleitung für eine Notversorgung

2000 Einbau einer UV-Anlage. Umbau sämtlicher Hochbehälter und Pumpstationen in Baden für die Eignung zur Fernsteuerung. Einbau von Einbruchsicherungen und Schaltwarten

2001 Ende der Sanierung des Kraftwerksbereiches und Pumpwerkes

2002 Baubeginn einer Übergabestation mit dem Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden im bereich Großmittel für Notversorgung

ab 2005 Austausch der Versorgungsleitungen im Zuge des Straßenbaues.

2006 Errichtung einer Notstromanlage in Ebenfurth, Leistung 300 kVA

2007 Errichtung einer neuen Pumpstation beim Behälter Badener Berg neu.

Elektrische Umbauarbeiten zur Aufrechterhaltung der Pumpenaggregate bei Störung der elektrischen Netzversorgung.

Austausch der speicherprogrammierbaren Steuerung sowie diverse Leitsystemeinbindungen im Pumpwerk Ebenfurth.

2008 Errichtung einer neuen Pumpleitung zwischen Behälter Badener Berg und Behälter Gaminger Berg, sowie Installation von 2 vertikalen Kreiselpumpen mit je 30 kW el. Leistung und Fördermenge 100 m³/h

2009 Verstärkung der Versorgungsleitung vom Behälter Gaminger Berg bis Bergsteiggasse für eine bessere Trinkwasserversorgung und Feuerlöschsicherheit im Bereich Gaminger Berg , Mitterberg.

2010 Verlegung der Transportleitung DN 500 und Versorgungsleitung DN 200 im Bereich des Krankenhausneubaues.

Umbau der elektrotechnischen Steuerung der Pumpenantriebe auf Frequenzumrichterbetrieb um eine energieeffizientere Regelung zu ermöglichen.

2011 Transportleitungsumlegung 1x DN 500, 1x DN 400 wegen neuer Umfahrungsstraße, Sollenau -Theresienfeld.

2013 Generalrevision des Notdieselaggregates samt zugehöriger Pumpe

2014 Sanierung der Oberfläche des Behälters Römerberg