Die Mitterndorfer Senke stellt einen ca. 40 km langen, von Neunkirchen bis Mitterndorf-Moosbrunn reichenden tektonischen Grabenbruch dar, welcher in der Eiszeit mit Schottermassen aufgefüllt wurde.
Schleuse
Die Grundwasseranreicherung der Schotterrinne erfolgt großteils durch Versickerung von natürlichen Wasserläufen (Schwarza, Pitten, Leitha) in den nordöstlich von Neunkirchen situierten "Schotterkegel". Der Grundwasserspeicher Mitterndorfer Senke wird seit Jahrzehnten von zentralen Wasserversorgungsanlagen für die Trinkwassergewinnung genutzt. Hierzu zählen u.a. die Wasserwerke Wr.Neustadt, Baden, Mödling, Stadt Wien (seit 1998), EVN-Wasser, der Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden sowie der Wasserleitungsverband "Nördliches Burgenland", welche auch gemeinsam zum Schutz des Grundwassers den „Wasserverband Südliches Wiener Becken" mit Sitz im Wasserleitungsverband Triestingtal - und Südbahngemeinde in Bad Vöslau.Der wasserrechtlich genehmigte Gesamtkonsens für das seit dem Jahre 1902 bestehende Wasserwerk der Stadtgemeinde Baden beträgt 25.000 m3 pro Tag.
Moderne Anlage
In den 80-er Jahren wurde die totale Erneuerung der Trinkwasserversorgung beschlossen und seitdem konsequent durchgeführt. Zur Erhöhung der Transportleistung wurde 1982 der Rohrstrang 3 verlegt und zur Steigerung der Versorgungssicherheit 1984 auf dem Gemeindegebiet von Zillingdorf ein Tiefbrunnen neu errichtet. Der Neubau von Hochbehältern in den Jahren 1975 bis 1988 sichert ein Speichervolumen von 12.500 m³, was einem durchschnittlichen Tagesbedarf entspricht. 1996 wurde beginnend mit dem Umbau und der Sanierung der Kraftwerksanlage im Kraft- und Pumpwerk Ebenfurth eine Generalsanierung eingeleitet. Als nächster Abschnitt wurden die Turbinen, Generatoren und Pumpen generalüberholt.
Der Neubau einer Transformatorstation und ein neu eingerichteter Niederspannungsraum sowie im Anschluss daran eine EDV-gesteuerte Mess-, Steuer- und Regelanlage sichern in Verbindung mit einem neu geschaffenen Bereitschaftssystem eine störungsfreie Trinkwasserversorgung. Eine UV-Anlage, im Sommer 2000 errichtet, rundet die Sicherheitsvorkehrungen ab. Diese wurde angeschafft, um bei eventuell vorkommenden Verkeimungen durch extreme Hochwasser oder andere Umwelteinflüsse eine Entkeimung ohne Chlorzusatz durchführen zu können. Die Anlage ist so ausgelegt, dass der durchschnittliche Tagesbedarf entkeimt werden kann. Abschließend wurden in den Jahren 2000 und 2001 auch die beiden aus 1902 und 1930 stammenden Flachbrunnenreihen erneuert und damit wieder eine Anpassung an den Stand der Technik erreicht. Die Badener Trinkwasserversorgung ist daher auf Jahre gesichert.
Grundsätzlich erzeugt das Wasserwerk Baden seine Arbeitsenergie – Strom – in einem Flusskraftwerk selbst. Bei guten Wasserverhältnissen wird mehr Strom erzeugt, als benötigt wird. Dieser wird an die Wiener Stadtwerke verkauft. Wenn der Fluss, die „Warme Fischa“, zu wenig Wasser führt, wird von den Wiener Stadtwerken Strom zugekauft. Können diese auch nicht liefern (z.B. großräumiger Stromausfall), kommt ein Dieselnotstromgenerator zur Anwendung. Eine weitere Möglichkeit stellt der Notdiesel dar, welcher unmittelbar eine Pumpe antreibt, dieser ist in der Lage, bis zu 9 600 m³ Trinkwasser täglich nach Baden zu befördern.