Badener Energiebotschafter Mag. Martin Först

Mein Energieprojekt

Bau eines Niedrigstenergiehauses mit Photovoltaikanlage, 100% erneuerbare Energie, Heizsystem platzsparend und mit geringem Bedienungsaufwand.

Energie_BEB-Frst_Hausbau 

Wir haben mit einer nicht in erster Linie auf Passivhäuser spezialisierten, aber sehr sorgfältig arbeitenden Baufirma gebaut (25er Ziegel, 20cm Dämmung an der Fassade, 40 am Dach), haben aber durch luftdichte Bauweise, gute Fenster und würfelförmigen Baukörper überraschenderweise eine Energiekennzahl in Passivhausnähe erreicht (13). Dies ermöglichte uns den Einbau eines Kompaktgerätes für Lüftung und Heizung in Kombination mit einer Tiefenbohrung. Diese war nur unwesentlich teurer als ein Flächenkollektor und lässt uns nun im Garten alle Möglichkeiten offen.

Warum habe ich das gemacht

Hauptgrund war der ökologische Gedanke. Wenn ich mir den Luxus eines Hauses mit eigenem Garten leisten will und kann, dann soll das Projekt so umweltverträglich wie möglich werden.

Wenn am Ende, Investition mit Ersparnis gegengerechnet, unterm Strich eine Null steht, ist es in unseren Augen schon ein Erfolg.

Abgesehen davon ist es besser als jede Zukunftsvorsorge. Durch die jetzige Investition werden unsere Betriebskosten langfristig auf niedrigstem Niveau bleiben. Ein Preisanstieg von Gas oder Strom, wird uns kaum treffen.

Der Profit einer (in unserem Fall vom Land geförderten) Photovoltaikanlage, ist mit keiner konventionellen Geldanlage erreichbar.

Wie zufrieden bin ich mit dem Projekt

Sehr zufrieden: Wir haben ca. 220m² beheizte Fläche. Die Energiekosten dafür betragen im Jahr, auch dank unserer 4 kWp Photovoltaikanlage, knapp € 400,- (Heizung, Lüftung, Warmwasser und gesamter Haushaltsstrom).

Diese Energie beziehen wir ausschließlich von einem Ökostrom-Anbieter. Das System ist mit geringstem Aufwand verbunden. Zweimal im Jahr müssen die Filter der Lüftungsanlage getauscht werden, das ist alles.

Heizung und Lüftung arbeiten wie erwartet, die Berechnungen des Installateurs bezüglich Heizkosten haben sich als richtig herausgestellt.

Meine Tipps für Interessierte

Viel Zeit nehmen für die Planung; gut überlegen, was und wieviel an Raum man wirklich braucht.

Die Wahl des Installateurs ist entscheidend. Er muss nicht nur kompetent und mit neuen Technologien vertraut sein, er muss sich auch Zeit für das Projekt nehmen um das ideale Gerät für das Haus zu finden.

Besonders die Lüftungsanlage ist ein sehr sensibler Bereich. Wenn diese nicht optimal geplant wird, birgt es die Gefahr von Zugluft, Geräusch, zu trockener Luft oder hohem Energieerbrauch.

Wenn es finanzierbar ist, besser gleich in energiesparende Technik und Bauweise investieren, alles was man später macht, wird teurer.

Bist Du dabei auf Unerwartetes gestoßen?

Ich hätte nicht gedacht, dass die Berechnungen zum Energieverbrauch so gut kalkulierbar sind. Durch die vielen Fenster Richtung Süden, müssen wir auch im Winter an sonnigen Tagen praktisch nicht heizen.

Durch unsere gar nicht so große Photovoltaikanlage produzieren wir in mindestens 6 Monaten des Jahres mehr Energie, als wir verbrauchen. Kosten fallen nur von Oktober bis März an. Den Rest des Jahres haben wir einen Gewinn.

 

 

13.11.2019