Warum ist der Kaiser Franz Josef Ring eine Einbahn?

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Eine der wohl am häufigsten gestellten Fragen zum Badener Verkehrskonzept!

Im Jahr 1988 hat der Gemeinderat der Stadt Baden das vom Kuratorium für Verkehrssicherheit erstellte weiterführende Verkehrskonzept beschlossen. Das Verkehrskonzept wird im Zehnjahresrhythmus evaluiert.

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Die tatsächlichen Steigerungen seit 1986, die über den damals prognostizierten Werten, die vom Kuratorium als Berechnungsgrundlage genommen wurden, liegen.
Einer der wesentlichsten Punkte darin ist und war die „Verbannung„ des Durchzugsverkehrs aus dem Zentrum. Aus diesem Grund wurde die Verlängerung der Dammgasse von der Gartengasse bis zur Umfahrungsstraße umgesetzt. Diese damals neue Bundesstraße (jetzt LB 212) ersetzte die bis dahin bestehende Bundesstraße die von der Wiener Straße über den Erzh. Wilhelm Ring – C. v. Hötzendorf Platz – Kaiser Franz Josef Ring und die Vöslauer Straße führte. Diese Straßenzüge wurden dann in das Gemeindestraßennetz – also in das untergeordnete Straßennetz - aufgenommen.

Um aber auch sicher zu stellen, dass der Durchzugsverkehr trotz Verlängerung der Dammgasse die alte Bundesstraße nicht mehr nützt, gibt es die Einbahnführung des Kaiser Franz Josef Ringes. Schon damals wurde von den Spezialisten des Kuratoriums berechnet, dass eine Führung  des Kaiser Franz Josef Ringes in beide Richtungen den Verkehr auf dem Josefsplatz zusammenbrechen lässt. Und das noch dazu mit prognostizierten Verkehrssteigerungswerten die geringer als die jetzt tatsächlich eingetretenen Zahlen sind. (siehe Bild)

Auch wenn sich der Verkehr durch die Braitner Straße durch eine Einbahnöffnung des Kaiser Franz Josef Ringes verringern würde, würde der Kreisverkehr auf dem Josefsplatz diesen zusätzlichen Verkehr nicht mehr bewältigen, und es würde zu einem Verkehrszusammenbruch auf dem Josefsplatz kommen. Und den Durchzugsverkehr wieder von der Dammgasse in Richtung Josefsplatz zu bringen widerspricht dem Verkehrskonzept und liegt auch sicherlich nicht im Interesse der Bürgerinnen und Bürger.

Überdies würde es von der Dammgasse bis zum Josefsplatz zu zwei Problemstellen bei der Kreuzung mit der Badener Bahn kommen.

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Es könnten maximal 6-7 Fahrzeuge in Fahrtrichtung Bahnhof bei der Ampel halten. Auf der Kreuzung Dammgasse – Waltersdorfer Straße könnte nur die Relation Richtung Norden (geradeaus und rechtsabbiegend) fahren wenn die Badener Bahn in der Haltestelle steht. Wenn die Bahn Richtung Wien fährt, würde dann auch diese Relation angehalten werden.
Zuerst müsste vor der Bahnhofszufahrt eine Ampel installiert werden, um den Verkehr in Richtung Kaiser Franz Josef Ring anzuhalten, wenn eine Badener Bahn in der Station Bahnhof hält. Da die Entfernung dieser Kreuzung mit der davorliegenden Kreuzung Dammgasse/ Waltersdorfer Straße nur 36 Meter beträgt, und damit zu kurz ist, um ausreichende Aufstellflächen zu haben, müsste ein Großteil des Verkehrs schon vorher an der Kreuzung angehalten werden. Das würde aber längere Stehzeiten bei der Dammgasse/ Waltersdorfer Straße für alle Relationen, also auch jene die gar nicht in Richtung Bahnhof fahren, bedeuten. (siehe Bild)

Die zweite Ampel müsste dann vor dem Josefsplatz beim Kopfbahnhof der Badener Bahn installiert werden, damit der Verkehr beim Ein- oder Ausfahren einer Badener Bahn angehalten werden kann.

Und die auch schon oft vorgeschlagene Variante den Kaiser Franz Josef Ring erst ab der Wassergasse für beide Richtungen zu öffnen, würde zwar das Problem beim Bahnhof umgehen, aber trotzdem zu einem Verkehrskollaps auf dem Josefsplatz führen.

Im Zuge der Frage taucht immer wieder das Argument auf, jetzt staut es sich ja in der Braitner Straße, das wäre dann weg. Ja, aber der Stau am Kaiser Franz Josef Ring und im Kreisverkehr Josefsplatz wäre bei weitem schlimmer als jetzt in der Braitner Straße. Der Stau in der Braitner Straße hat seine Ursache in der Fußgängerfrequenz bei den beiden Kreisverkehren Josefsplatz und Raiffeisen Platz und in der Tatsache, dass die Fahrzeuglenker von der Vöslauer Straße in Richtung Josefsplatz oft den Vorrang erzwingen, und so die Fahrzeuglenker in der Braitner Straße am Einfahren hindern.

Würden die Lenker auf der Vöslauer Straße öfters Rücksicht nehmen und die Fahrzeuge aus der Braitner Straße in den Kreisverkehr einfahren lassen, würde dieses Problem wesentlich verringert werden. Denken Sie vielleicht das nächste Mal auch daran wenn Sie den Kreisverkehr befahren.

Und Stau haben Sie in den Spitzenstunden auf den Haupteinfahrtstraßen in jeder Stadt. Die Braitner Straße und die Vöslauer Straße sind eben die beiden Hauptverkehrszubringen in das Zentrum in Richtung Josefsplatz. Noch dazu war und ist die Braitner Straße immer schon eine Landesstraße und somit dem höherrangigen Verkehrsnetz zuzurechenn.

Wenn man die Vorteile die ein Öffnung des Kaiser Franz Josef Ringes bringen würde den dadurch entstehenden Nachteilen gegenüberstellt, kann die Entscheidung nur sein:

Der Kaiser Franz Josef Ring bleibt eine Einbahn!

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11.11.2019